Eines der ältesten Dörfer der Oberpfalz

Vor 1200 Jahren unterschrieb Kaiser Karl der Große im fernen lothringischen Diedenhofen einen Erlass, der Breemberga zu einer Zollstätte an der Ostgrenze seines riesigen Reiches machte. Bis hierher durften Händler, die im Gebiet der Slawen reisten, mit ihren Waren vordringen; so war Premberg ein Umschlagplatz zwischen damaligem Ost und West, auch ein Hafen, in dem die Waren auf Schiffe geladen und auf der Naab zum großen Fernhandelsplatz Regensburg gebracht wurden. 

Die Urkunde Karls des Großen erlaubte dem Pfarrdorf im Jahr 2005 eine 1200-Jahrfeier.

 

 

Diedenhofener Kapitular 805 n.Ch.
Diedenhofener Kapitular 805 n.Ch.

Übersetzung des Dokumentes:
Betrifft die Kaufleute, welche ins Gebiet der Slaven und der Avaren reisen, wohin sie mit ihren Geschäften [Waren] zu fahren haben, nämlich in Sachsen nach Bardevik, wo Hredi, nach Schesel, wo Madalgaud, nach Magdeburg, wo Hatto die Aufsicht führt. In Erfurt und in Hallstadt hat Madalgaud die Aufsicht, in Forchheim, Premberg und Regensburg Audulf und in Lorch Wernher. Daß sie [Angriffs-]Waffen und Brünnen [Panzer] nicht zum Verkauf ausführen. Werden sie mit solchen betroffen, soll ihr ganzer Vorrat beschlagnahmt werden, die eine Hälfte dem Palast [der Krone] zufallen, die andere zwischen den genannten Königsboten und dem Entdecker geteilt werden.

Eine Kirche ist auch schon seit 1000 Jahren nachweisbar. Abt des Regensburger Klosters St. Emmeram, dem hier Kaiser Otto der Große Besitz gab, schenkte ihr 997 eine Hube, aus deren Zins die Lichter der Kirche bezahlt werden konnten.

 

Die Martinskirche ist ein romanischer Bau. Die Mauern zeigen es. Der kleine, dem hl. Martin geweihte Altar ist ländlicher Barock. Den neuen Volksaltar, den Ambo und den Taufstein schuf der Nabburger Künstler Paul Schinner aus Kelheimer Marmor.

Die große Überraschung aber ist die mit Rankenreliefs verzierte spätgotische Empore, die auf einer gewundenen Eichensäule ruht, eine absolute Rarität, eine erstaunliche kunsthandwerkliche Leistung.

 

Der größte Wandel in der bis dahin ländlich -bäuerlichen Bevölkerung vollzog sich Mitte des 19. Jahrhunderts, als 1853 das Eisenwerk Maximilianshütte in Maxhütte-Haidhof gegründet wurde. Von den ursprünglich mehr als zwei Dutzend Bauern- und Gütleranwesen blieb bis zur Gegenwart nur eines übrig.

 

Premberg ist heute ein gepflegter und schön gelegener Naabtalwohnort, liebens- und lebenswert für Einheimische und Gäste.

Am 22. April 2005 wurde im Oberpfälzer Volkskundemuseum Burglengenfeld eine Sonderausstellung eröffnet, die sich der 1200-jährigen Geschichte der Ortschaft Premberg an der Naab widmete.

Sensationelle und seltene Ausstellungsstücke, z.B. Baupläne, Kataster und viele schriftliche Quellen und historische Urkunden zu Wirtschaft und Leben in Premberg aus dem Staatsarchiv Amberg, Landkarten des 16. bis 19. Jahrhunderts von der Aventinus-Gesellschaft Abensberg, bedeutende vorgeschichtliche Funde aus der Flur Koppenbühl und - als besonderes "Highlight" das

Original Ölgemälde, ein "Schmerzensmann" des berühmten Malers Lukas Cranach (1472-1553), das früher im Premberger Pfarrhof hing.

 

Die Ausstellung wurde von der Dorfgemeinschaft Premberg unter Leitung von Franz Pretzl sen. und Augustin Niedermeier (zugleich Autor der neuen Dorfchronik) organisiert und betreut.